Resilienz

Jede dritte Person in der Schweiz kämpfte laut dem Gesundheitsobservatorium im vergangenen Jahr mit psychischen Problemen, wovon Depressionen und Angststörungen die häufigsten waren. Ein Wort, das in diesem Zusammenhang oft benutzt wird, ist Resilienz: abgeleitet vom Verb «resilire», was so viel wie «zurückspringen», «abprallen» bedeutet, ist der Begriff spätestens mit Corona zum Zauberwort geworden. Was Resilienz tatsächlich bedeutet und wie sie in Menschen wirkt, die Schlimmstes überlebt haben, berichtet heute die NZZ am Sonntag. Ein spannendes Thema.

Für mich hat Resilienz viel mit Lebensfreude, Selbstvertrauen und Glauben an mich selbst zu tun. Aus meinem Elternhaus habe ich Werte wie Nächstenliebe, Fleiss, Dankbarkeit übernommen. Erfahrungen im Beruf und im Privaten haben mich geprägt. Eine Trennung, eine Scheidung schmerzen. Aber nicht ewig. Jede Medaille hat zwei Seiten. Das Gute sehen und in die Zukunft blicken. Das Glas ist mehr als halbvoll. Ich schaffe das. Auf gute Freunde kann ich jederzeit zählen, auch wenn ich im Wellental schwimme.

Das sind meine Resilienzhelfer. Meine Motivatoren und Incentives. Ich glaube an mich und an meine vielen Interessen, die mein Leben lebenswert machen. Deswegen bin ich sicher kein Narzisst, wie kürzlich eine „Mitmenschin“ behauptet hat.

Alter ist relativ. „Man ist so alt, wie man sich fühlt“, sagte einst mein Grossvater. Auch das ist ein Rezept gegen Angst, Einsamkeit oder Depression. Auch im Alter kann man resilient sein oder es werden. Deshalb gefällt mir der Spruch vom Klassiker so gut. Ja, auch ich bin, wie viele vor und nach mir, ein Klassiker. 🙂

2 Gedanken zu “Resilienz

  1. Resilienz erklärte mir ein Zürcher Arzt, der wohl auch für Médecins sans frontières arbeitete, im Flughafenbus auf Madeira nach einer schönen Wanderreise vor ca. 15 Jahren. Zum Diskutieren war da wenig Zeit, aber der Begriff gefiel mir. Ich bin überzeugt, dass ich bestimmte Situationen in meinem Leben ohne eine gewisse Resilienz nicht ausgehalten hätte.

    Ausser allem, was Du, Peter, erwähnst, gibt es meines Erachtens zwei Qualitäten, die Resilienz unterstützen: Die Verwurzelung in einem religiösen oder spirituellen Boden, oder allgemeiner gesagt: Die innere Überzeugung, dass alles, was mir geschieht, einen Sinn hat.

    Und Heiterkeit braucht’s auch, trotz allem!

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