Erziehungsfragen

Kürzlich gelesen und gedacht: Junge Eltern sollten das lesen und beherzigen. Als meine Kinder klein waren, habe ich zu wenig drauf geachtet.

Ratgeber in Erziehungsfragen:

Frage: „Meine Frau und ich sind uns über­haupt nicht einig darüber, was unsere Tochter (6) alles machen darf. Ich bin eher vorsich­tig und möchte nicht, dass sie z. B. mit schar­fen Küchen­mes­sern hantiert oder auf dem Spiel­platz alleine auf Klet­ter­ge­rüs­ten herum­turnt. Meine Frau findet, ich müsse mehr Vertrauen haben und die Kleine ihre Erfah­run­gen machen lassen. Wenn ich mit der Kleinen unter­wegs bin, hört sie so natür­lich über­haupt nicht mehr auf mich und findet: «Bei Mami darf ich das.» Wie finden wir zu einem Konsens?“

Erziehungsberater: „Ja, es braucht einen Konsens in der Erzie­hung. Nur sind Mütter und Väter Persön­lich­kei­ten mit unter­schied­li­chen Tempe­ra­men­ten und Prägun­gen. Wie sollen sie da im Fami­li­en­all­tag stets glei­cher Meinung sein? Deshalb kann der einzige gesunde Konsens für Eltern heissen: Wir sind uns einig, dass es in Ordnung ist, nicht einer Meinung zu sein. Dann ist es kein Problem für Ihr Kind, sich an unter­schied­li­che Erzie­hungs­nor­men zu halten.
Nur wenn die Eltern (heim­lich) darum kämpfen, wer die «rich­tige» Erzie­hungs­hal­tung hat, wird die Aussage «Bei Mami darf ich das» zu einem Argu­ment. Sie als Vater könnten beispiels­weise antwor­ten: «Ja, bei Mami darfst du das, und das ist ok so. Aber wenn du und ich zusam­men sind, dann möchte ich das nicht, weil mir das zu gefähr­lich ist.» Gut möglich, dass Sie das Kind vorerst enttäu­schen, aber Sie schaf­fen damit Klar­heit: Sie stehen zu ihrer Erzie­hungs­hal­tung und Sie akzep­tie­ren jene der Mutter.
Ein gele­gent­li­cher Austausch zwischen den Eltern kann auch nicht schaden. Aufgrund welcher Erfah­run­gen oder Über­le­gun­gen haben Sie welche Erzie­hungs­vor­stel­lun­gen? So fördern Sie das gegen­sei­tige Verständ­nis und eine gemein­same Haltung.“